

Jeder kennt das Gefühl der Angst. Für jeden fühlt es sich wahrscheinlich etwas anders an, doch was ist, wenn es beginnt, unseren Alltag zu bestimmen? Angst ist ein evolutionär bedingter Mechanismus, der uns vor Gefahren schützen soll. In der heutigen Zeit sind jedoch nur noch selten lebensbedrohliche Situationen präsent. Stattdessen erleben viele Menschen ein dauerhaftes Angstgefühl, das sich negativ auf ihr Leben auswirkt.
Ein ständiges Gefühl der Angst kann zu Schlafstörungen, Panikattacken und anderen psychischen oder physischen Erkrankungen führen. Die Symptome können sich in körperlichen Reaktionen wie Herzrasen, Schweißausbrüchen oder Atemnot äußern. Diese ständige Anspannung kann uns in unserem täglichen Leben stark einschränken und das Gefühl der Kontrolle über unser eigenes Leben rauben.
Es ist wichtig, dass wir die Angst nicht dauerhaft vermeiden und unsere Gefühle nicht unterdrücken. Oft wurde in vielen Familien nicht gerne gesehen, wenn wir offen über unsere Ängste sprachen. Emotionen wurden als Schwäche wahrgenommen, was dazu führte, dass wir gelernt haben, sie zu verbergen. Diese erlernten Muster können dazu führen, dass wir uns isoliert und missverstanden fühlen.
Um jedoch mit Angst umzugehen, müssen wir wieder lernen, unsere Emotionen zu akzeptieren und zuzulassen. Dies erfordert Mut und die Bereitschaft, uns selbst besser kennenzulernen. Selbstverantwortung zu übernehmen ist ein zentraler Schritt auf diesem Weg. Indem wir uns unseren Ängsten stellen, können wir beginnen, sie zu verstehen und zu verarbeiten.
Therapeutische Ansätze, Achtsamkeitsübungen oder das Führen eines Tagebuchs können dabei helfen, Klarheit über unsere Gefühle zu gewinnen. Indem wir unsere Gedanken und Emotionen ausdrücken, können wir einen gesünderen Umgang mit Angst entwickeln. Zudem kann der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, eine wertvolle Unterstützung bieten.
Indem wir lernen, unsere Ängste zu akzeptieren und ihnen nicht mehr die Kontrolle über unser Leben zu überlassen, können wir unsere Lebensqualität erheblich verbessern. Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert, aber er kann uns zu einem erfüllteren und selbstbestimmten Leben führen.
Deine Patricia
„Jede Vermeidung einer Angst kostet nicht nur Nerven und Zeit, sondern lässt die Angst auch immer größer werden und einen selbst kleiner“ – Sabrina Fleisch – Angst- und Stressbewältigungstrainerin